Dr. Johanna Elter

Dr. Johanna Elter (M.Sc. Chemie)

...arbeitet als Postdoc im Bereich der Organischen Chemie in Prag
Dr. Johanna Elter
Foto: Johanna Elter

Steckbrief

Studiengang und Abschluss
Chemie (Bachelor of Science und Master of Science)

Abschlussjahrgang
2014 (Bachelor), 2017 (Master), 2021 (Promotion)

Das mache ich jetzt
Ich arbeite als Postdoc mit einem DFG-Stipendium am Institut für Makromolekulare Chemie in Prag in der Gruppe von Martin Hrubý an der Verknüpfung von Polymerfragmenten mittels Festphasensynthese.

Beruf und Berufseinstieg

Wie sieht ein typischer Arbeitstag in drei Sätzen bei Ihnen aus?
Als Postdoc in der organischen Chemie ist mein Arbeitsalltag mit dem während der Promotion zu vergleichen: Ich plane das Vorgehen für meine Synthesen und Projekte, dann stehe ich im Labor, um das Ganze umzusetzen. In regelmäßigen Abständen treffe ich Kollegen aus der Analytik, Biochemie und Medizin, um Testergebnisse zu besprechen, und am Ende eines Projektes steht natürlich das Verfassen einer Publikation.

Auf welches Projekt in Ihrem Berufsleben sind Sie besonders stolz?
Generell auf meine Publikationen, da diese meistens einen Prozess zusammenfassen, der aus viel Arbeit, Fehlschlägen und dem Finden von alternativen Wegen zum Ziel besteht, auch wenn das im „Endprodukt“ nicht unbedingt so zu erkennen ist.

Ein Studium oder eine berufliche Karriere verläuft selten geradlinig: Welche Krisen oder Hürden gab es bei Ihnen und wie haben Sie diese überwunden?
Das Studium war durchaus zeitintensiver, als ich es mir nach der Schule vorgestellt habe – aber wenn man Begeisterung und etwas Ausdauer mitbringt, lassen sich auch ab und an auftretende Zweifel an der Studienwahl überwinden. Vor allem während der Promotion haben viele Kollegen auch Momente des Zweifels gehabt, wenn es mal nicht so gut lief – das hat mir geholfen, zu sehen, dass das normal ist, und kein Grund, aufzugeben.

Welche Erfahrungen aus Ihrer Studienzeit helfen Ihnen am meisten im Berufsleben?
Da ich in der Wissenschaft bleiben möchte, helfen mir die fachlichen Grundlagen aus allen Bereichen der Chemie in meinem Arbeitsalltag – wenn es gilt, wissenschaftliche Fragestellungen zu lösen, lohnt es sich, die Blickwinkel verschiedener Fachbereiche in die Überlegungen mit einzubeziehen. Auch die Erfahrungen, die ich im Bereich Lehre gemacht habe, helfen mir bei der Kommunikation mit Kollegen oder Studenten, die an meinem Projekt beteiligt sind.

Studium


Was war Ihr Lieblingsort zu Ihrer Studienzeit in Jena? Und warum?
Ich habe zehn Jahre in Jena verbracht (und es nie bereut!), daher gibt es auch viele Orte, an denen ich gerne Zeit verbracht habe. Ich mochte die Umgebung der chemischen Institute, da sie alle nah beieinander sind, und man sich auch mit Kommilitonen, die gerade andere Schwerpunkte haben, in einer Pause auf einen Kaffee treffen kann. Abseits der Chemie habe ich viel Zeit im USV mit Jugger verbracht – den Unisport sollte man nutzen, denn er bietet Kurse für jeden Geschmack. Sport ist auch ein guter Ausgleich zum Studienalltag und man lernt Leute kennen, die nicht Chemie studieren. :-)


Welcher Moment während Ihrer Studienzeit in Jena ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?
Schwer zu sagen – die Verteidigungen meiner Abschlussarbeiten waren auf jeden Fall Meilensteine. Ansonsten war die Faschingsvorlesung, in deren Vorbereitung ich mit einigen Kommilitonen viel Zeit investiert habe, toll – es ist auch jedes Jahr schön, sich die Vorstellungen der Abschlussjahrgänge anzusehen. Und es gibt viele weitere kleine Momente, die hier den Rahmen sprengen würden.

Tipps zur Berufsorientierung für jetzige Studierende und Studieninteressierte


Welchen Tipp haben Sie für Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen und auf der Suche nach ihrer ersten Arbeitsstelle sind?
Da viele Studierende nicht wie ich in der Wissenschaft bleiben wollen, ist das schwer zu sagen. Für alle, die nach dem Studium eine Promotion außerhalb Jenas suchen oder nach der Promotion eine Postdocstelle: Es hilft, mit vielen Kollegen zu sprechen, vielleicht findet man jemanden, der eine Arbeitsgruppe im Kopf hat, die gut zu einem passen könnte. Und etwas allgemeiner: Eine Stellenausschreibung, die zu 100% auf die eigenen Erfahrungen und Wünsche passt, gibt es selten – oft lohnt es sich trotzdem, sich zu bewerben und das Gespräch mit dem Arbeitsgruppenleiter/Arbeitgeber zu suchen.

 

(Porträt vom Dezember 2022)