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Meldung vom: | Verfasser/in: Claudia Hilbert
Die Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät hat mit tiefer Trauer und Betroffenheit vom Tod des Ehrendoktors der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Klaus Keil (1934-2022)
erfahren.
Der US-amerikanische Mineraloge mit Jenaer Wurzeln gehört zu den bedeutendsten Meteoritenforschern weltweit und gilt als Pionier der energiedispersiven Mikroanalytik, insbesondere an extraterrestrischen Proben. Er war federführend an der Analyse der Mondgesteine beteiligt, die während der Apollo-Missionen gesammelt worden waren.
Klaus Keil wurde 1934 in Hamburg geboren und studierte in den 1950er Jahren an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Mineralogie. Seine Promotion begann er ebenfalls in Jena, doch kurz vor der Errichtung der Berliner Mauer verließ er die DDR. Seine Dissertation beendete er am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz.
Dann wechselte er an die University of California in San Diego (USA). 1963 wurde der extraterrestrisch orientierte Mineraloge von der NASA zum Leiter der Kosmochemie befördert, und bereits 1968 nahm er den Ruf auf eine Professur für Geologie an die University of New Mexico, Albuquerque an. 1990 wurde Keil als Professor für Geologie und Geophysik an die University of Hawaii berufen, wo er viele Jahre auch als Institutsdirektor und Dekan wirkte.
Am 26. Februar 2022 ist Klaus Keil im Alter von 87 Jahren gestorben.
Ehrendoktor, Mitglied des Fakultätsbeirates, Fördermitglied des USV
Klaus Keil erhielt für seine wissenschaftliche Arbeit zahlreiche Auszeichnungen. Zudem blieb er stets eng mit Jena verbunden: So war er seit den 1990er Jahren Fördermitglied des USV Jena und Associate Editor der in Jena gegründeten Zeitschrift Chemie der Erde (heute Geochemistry). 2002 verlieh ihm die Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Ehrendoktorwürde. Außerdem pflegte er regelmäßig Kontakt mit dem Institut für Geowissenschaften und war regelmäßig in Jena zu Besuch. Darüber hinaus engagierte sich Klaus Keil von 2016-2020 als Mitglied des Fakultätsbeirates.
Die Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät und die Friedrich-Schiller-Universität verlieren mit Klaus Keil einen herausragenden Wissenschaftler und einen engen Freund der Universität und der Stadt Jena. Wir gedenken seiner mit hoher Wertschätzung und Dankbarkeit.