Johannes Stegel
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Kurzbiographie
Berufliche Laufbahn
- seit 09/2023
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Grundschuldidaktik Sachunterricht u.b.B.v. Naturwissenschaft und Technik, Universität Leipzig, ▪ Drittmittelprojekt "KliNaTrEm" - 02/2022 - 08/2023
Projektleitung Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Internationaler Bund (IB), Jena - 05/2020 - 02/2022
Assistenz, Career & Welcome Point, Friedrich-Schiller-Universität Jena - 08/2019 - 09/2019
Praktikum im Bereich Vernetzung Diplomatie - Zivilgesellschaft, Auswärtiges Amt, Berlin, Internationale Diplomatenausbildung (Referat 1-DA) - 04/2019 - 05/2019
Praktikum und Forschungsaufenthalt im Rahmen der Masterarbeit an der Universität Tallinn (Estland), Geisteswissenschaftliches Institut, Fachbereich Westeuropäische Sprachen und Kulturen, bei Prof:in. Dr:in. Maris Saagpakk - 01/2018 - 03/2018
Praktikum im Bereich Umwelt- und Entwicklungsforschung, Justus-Liebig-Universität Gießen, Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU)
Ausbildung
- seit 10/2024
Doktorand, Institut für Geographie, Juniorprofessur für Sozialgeographie, Friedrich-Schiller-Universität Jena - 10/2020 - 03/2022
Zertifikatsstudium Pädagogische Organisationsberatung, Friedrich-Schiller-Universität Jena - 10/2016 - 09/2019
M.A. International Development Studies, Universität Marburg - 09/2017 - 12/2017
Auslandssemester, Wilfrid Laurier University, Waterloo, Kanada - 10/2012 - 09/2016
B.A. Soziologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena
- seit 09/2023
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Forschungsinterssen
- Sozial-ökologische Transformation und Solidarität
- Soziale Gerechtigkeit und Partizipation
- Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Nachhaltige Stadtentwicklung
- Ethnographische Forschung
Dissertationsprojekt
„Solidarität in der sozial-ökologischen Transformation. Praxistheoretische Zugänge im Kontext einer ethnografischen Untersuchung ausgewählter Transition-Town-Initiativen“
In meiner Dissertation wird die soziale Dimension der ökologischen Transformation auf kommunaler Ebene untersucht. Während der Fokus oft auf den makrosozialen Dynamiken von Nachhaltigkeitsstrategien liegt, soll dies ein Verständnis eröffnen, wie Menschen in ihrem Alltag konkrete Alternativen zu fossilbasierten Wirtschafts-, und Lebensmodellen entwickeln und umsetzen. Dabei steht der Solidaritätsbegriff im Zentrum des Promotionsprojekts. Sozialtheoretische Ursprünge eines universellen Anspruchs werden herausgearbeitet- und daraufhin erforscht, welche Verständnisse von gegenseitiger Hilfe in basisdemokratischen Umweltinitiativen momentan praktiziert werden. Im geographischen Sinne wird Solidarität zusätzlich unter den räumlichen- und strukturellen Voraussetzungen betrachtet, welche ihr Entstehen erst ermöglichen.
Transition-Town-Initiativen bilden das empirische Untersuchungsfeld meiner Arbeit. Sie verstehen sich als lokale Experimentierräume, in denen nachhaltige Lebensweisen und solidarische Ökonomien praktisch umgesetzt werden. In der bisherigen Forschung wurden Transition Towns oft unter den Aspekten von Resilienz, lokaler Wirtschaftskreisläufe oder Klimaschutz untersucht. Die Rolle von Solidarität als soziale Praxis blieb bisher weniger erforscht, ebenso wie der Bezug zu anarchistischen Gesellschaftskonzepten als Ermöglichungshorizont. Wie können etwa partizipatorische Ökonomien, radikaldemokratische Ansätze, sowie egalitäre Formen der Entscheidungsfindung dazu verhelfen, Transformationskonflikte zu lösen?
Um diese Fragestellungen empirisch zu untersuchen, werden mehrere Transition-Town-Initiativen in Deutschland ethnografisch erforscht. Bei der Datenerhebung finden teilnehmende Beobachtung, leitfadengestützte Interviews und Sequenzanalysen eine Anwendung. Eine Auswertung der Daten erfolgt im Anschluss mithilfe der Grounded Theory und sequenzanalytischer Verfahren. Mit dieser Arbeit leiste ich einen sozialgeographischen Beitrag zur Transformationsforschung, indem untersucht wird, unter welchen materiellen und räumlichen Bedingungen solidarische Praxis entsteht, sich stabilisiert oder herausgefordert wird.