Berufliche Perspektiven
Berufsfelder
Die Absolventen bringen umfassende fachspezifische wissenschaftliche und methodische Fähigkeiten mit. Zudem verfügen sie über die kommunikativen Fertigkeiten, die Wissenschaft in der Öffentlichkeit zu präsentieren und die Gesellschaft für Umweltbelastungen zu sensibilisieren. Durch die Möglichkeit eines Auslandssemesters erlangen sie wichtige interkulturelle Kompetenzen.
Jenaer Biogeowissenschaftler sind für Arbeiten in vielfältigen Berufsfeldern hervorragend gerüstet, z. B. im Naturschutz, in der Altlastensanierung und Umweltbildung. Zudem steht den Masterabsolventen eine Promotion im In- und Ausland offen, v. a. in den Bereichen Geowissenschaften, Biologie und Chemie.
- Ingenieurbüros für Baugrunduntersuchungen, Hydrogeologie, Altlastensanierung
- Erdöl- und Erdgasindustrie, Rohstoffversorgung
- Forschungskoordination
- Forschungseinrichtungen
- Öffentlichkeitsarbeit, Museen, Geoparks
Ausführliche Infos finden sich hierExterner Link.
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Slavko Pasalic (M.Sc. Biogeowissenschaften)
Gerade zu dem Zeitpunkt, als für mich die schwierige Entscheidung anstand, ob ich Biologie oder Geologie studieren soll, habe ich durch Zufall von dem damals neuen Studiengang Biogeowissenschaften gehört. Für mich war sofort klar, dass diese Kombination aus beiden Wunschrichtungen genau das Richtige für mich ist.
Während des Bachelor-Studiengangs wurden meine Erwartungen voll erfüllt und der Entschluss stand fest, auch den Master gleich in Jena dranzuhängen. Ursprünglich wollte ich in die Forschung gehen, aber während des Master-Studiengangs haben sich meine Interessen verlagert. So kam es, dass ich mich in der freien Wirtschaft nach Arbeit umgesehen habe.Durch meine Schwerpunkte in den Abschlussarbeiten im Bereich der analytischen Chemie habe ich auch nach entsprechenden Jobs gesucht. Über ein Praktikum im umweltanalytischen Labor bei Eurofins in Jena bekam ich die Chance, bei Eurofins in Freiberg einzusteigen, wo ich als Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Projektsekretariat/Prüfleitung tätig war. Dort habe ich vor allem Prüfberichte geschrieben, Kunden betreut, Angebote erstellt und Laborergebnisse geprüft.
Nach gut zwei Jahren habe ich den Arbeitsplatz gewechselt und bin nun beim Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen (FILK) in Freiberg als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Der Aufgabenbereich ist fast der gleiche wie bei Eurofins. Da ich vor meinem Studium eine Ausbildung in der Kunststoffbranche absolviert habe, kann ich hier nun die Kenntnisse aus beiden Berufszweigen kombiniert anwenden.
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Julia Lindner (M. Sc. Biogeowissenschaften)
Das Schöne an den Biogeowissenschaften ist, dass man die Möglichkeit bekommt, viele Themengebiete kennen zu lernen, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.
Nach meinem Bachelorabschluss bin ich deshalb in Jena geblieben, um während des Masterstudiums die biologischen Hintergründe vertiefen zu können, ohne dabei die Vielfältigkeit aufgeben zu müssen.Durch das Berufspraktikum im 6. Semester des Bachelorstudiums bin ich zum ersten Mal in Kontakt mit der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) gekommen, worauf dann mehrere Hiwistellen folgten. Als ich kurz nach meinem Abschluss eine Stelle im EVA-Projekt der TLL ergattern konnte, kam mir vor allem zugute, was ich während der letzten Jahre gelernt hatte: Da während des Studiums viele Themengebiete angerissen werden, lernt man schnell, sich kurzerhand in neue Thematiken einzuarbeiten. Das EVA-Projekt ist, ähnlich wie das Studium, ein interdisziplinäres Vorhaben, welches Landwirtschaft, Ökologie, Wirtschaft und Politik verknüpft und dabei ebenso eine Zusammenarbeit verschiedener Ebenen der Wissenschaft (Universitäten, Landeseinrichtungen, freie Ingenieurbüros) darstellt.
Meine Aufgabe ist es dabei, in Zusammenarbeit mit meinen Kollegen die über 10 Jahre angesammelten Daten an unserem Standort in Jena auszuwerten, den weiteren Versuchsablauf zu koordinieren und das Projekt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Meine Arbeit gibt mir also die Möglichkeit, sowohl wissenschaftlich, als auch praktisch zu arbeiten und bietet mir so genau das richtige Maß an Abwechslung, das ich mir für mein Berufsleben gewünscht habe.
Weitere Infos: www.eva-verbund.deExterner Link
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Franziska Mosebach, geb. Schäffner (Dr., M.Sc. Biogeowissenschaften)
Meine Entscheidung für Jena und den Studiengang hing von mehreren Faktoren ab. Zum einen hatte ich mein Abitur sehr naturwissenschaftlich ausgerichtet und ich wollte auch gern etwas in diese Richtung studieren und zum Anderen hatte ich in Jena bereits Freunde, die auch hier studierten, und so konnte ich noch während der Schulzeit die Vorzüge von Jena als Studentenstadt kennenlernen. Der Studiengang Biogeowissenschaften wurde damals in Jena neu angeboten und ich war mit eine der Ersten die dieses Studium beginnen durften. Der Reiz lag für mich eindeutig in der innovativen Idee verschiedene Fachrichtung zu verbinden und somit die Möglichkeit zu haben sehr vielfältig arbeiten zu können.
Meinen Master habe ich dann anschließend auch in Jena absolviert und hatte die großartige Möglichkeit über das "fast track" Verfahren bereits während des Masterstudiums ein Stipendium zu bekommen, mit dem ich dann direkt in die Doktorarbeit auf dem Fachgebiet der Biogeowissenschaften (http://www.gk-alteration.uni-jena.de/) einsteigen und somit ein Jahr Studienzeit sparen konnte. Während der Promotion hatte ich dann die Möglichkeit über verschiedene Projekte an Auslandskampagnen teilzunehmen (z.B. Schweden, Wales, Sardinien) und habe dann auch in Sardinien einen drei monatigen Forschungsaufenthalt absolviert. Noch während der Promotion habe ich mir dann ein Jahr eine "kleine Verschnaufpause" gegönnt, als mein Sohn geboren wurde. Nach der Elternzeit habe ich schließlich meine Promotion beendet und wurde hier am Institut für Geowissenschaften in der Arbeitsgruppe der Angewandten Geologie als wissenschaftliche Mitarbeiterin eingestellt. Seitdem habe ich die Möglichkeit sowohl forschungsorientiert weiter an diversen Umweltrelevanten Fragestellungen zu arbeiten, als auch in der Lehre für die Biogeowissenschaften und Geowissenschaften tätig zu sein und den Studenten dabei hauptsächlich im Gelände die verschiedenen Methoden beizubringen. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und es ist schön nun das Wissen rund um die Biogeowissenschaften an andere Studenten weiter geben zu können.
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Steffi Rothhardt (Dr., M.Sc. Biogeowissenschaften)
Für mich bot das Studium der Biogeowissenschaften das perfekte, abwechslungsreiche Kursprogramm. Zahlreiche Vorlesungen, Seminare und Geländeübungen später begann ich am Institut für Geowissenschaften mit der Promotion und hatte währenddessen die Möglichkeit 3 Monate am Mineralogischen Institut in Paris forschen. Nach einem kurzen Auslandsaufenthalt im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit in Kamerun begann ich Anfang 2014 als wissenschaftlich Koordinatorin der International Max Planck Research School für biogeochemische Stoffkreisläufe in Jena zu arbeiten. Ich bin sehr zufrieden mit dem abwechslungsreichen Aufgaben und dem internationalen Arbeitsumfeld.
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Stefan Neumann (M.Sc. Biogeowissenschaften)
Bereits in meiner Kindheit habe ich mich sehr für Natur und Umwelt interessiert. Deshalb war bereits früh klar, dass ich mich auch bei der Wahl meines Studienfaches in diese Richtung orientieren würde. Für den Studiengang Biogeowissenschaften habe ich mich schließlich aufgrund der breiten interdisziplinären Ausbildung entschieden. Dies ist aus meiner Sicht besonders wichtig, da für das Verständnis der in der Umwelt ablaufenden Prozesse auch immer die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Umweltkompartimenten betrachtet werden muss.
Während meines Studiums und in verschiedenen Praktika wurde mein Interesse an der Thematik der Altlasten geweckt. Bei der Altlastenbearbeitung sind vor allem geologische und hydrogeologische, sowie chemische aber auch mikrobiologische Kenntnisse erforderlich. Da es sich hierbei ebenfalls um eine sehr interdisziplinäre Fachdisziplin handelt, habe ich mich bei meiner Berufswahl bewusst für eine Tätigkeit in diesem Bereich entschieden.
Meine Aufgabe als Sachbearbeiter für Gewässeraufsicht/Bodenschutz/Altlasten beim Fachdienst Umweltschutz der Stadt Jena ist in erster Linie der Schutz der Oberflächengewässer. Um die Gewässer vor schädlichen Eingriffen zu schützen versehe ich wasserrechtliche Genehmigungen mit den entsprechenden Auflagen, die eine schadlose Gewässernutzung ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Gewässerunterhalter. Ziel ist hierbei das Erreichen eines guten chemischen und ökologischen Zustandes der Gewässer II. Ordnung im Stadtgebiet von Jena.
Weiterhin arbeite ich mit an der Erstellung von Hochwasserschutzkonzepten für die von Hochwasser bedrohten Stadtteile von Jena im Rahmen der Europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie.Bei der unter Bodenschutzbehörde bin ich neben dem vorsorgenden Bodenschutz ebenfalls für die Beseitigung schädlicher Bodenveränderungen zuständig. Dies beinhaltet vor allem die Betreuung städtischer Sanierungsmaßnahmen. Außerdem führe ich das Thüringer Altlasteninformationssystem (THALIS) für das Stadtgebiet von Jena und erteile nach dem Thüringer Umweltinformationsgesetz Auskünfte über die registrierten Altlastenverdachtsflächen.
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Laura Degenkolb (M.Sc. Biogeowissenschaften)
Ich habe mich für den Studiengang der Bio-Geo-Wissenschaften entschieden, weil ich dazu beitragen wollte, den von Menschen verursachten Schäden an Natur und Umwelt so effektiv wie möglich entgegen zu wirken. Dabei stand zunächst der Klimawandel als das zentrale Thema, das mich bewegt und zu meiner Entscheidung geführt hat, im Vordergrund. Später haben mich jedoch auch Renaturierungsvorhaben, beispielsweise im Uranbergbaugebiet Ronneburg, fasziniert.
In meinem Studium konnte ich mich in dieser Richtung sowohl praktisch als auch theoretisch weiterbilden. Zudem habe ich die nötigen Grundlagenkenntnisse in den Naturwissenschaften erhalten, mich auch in vielen weiteren Bereich schnell einarbeiten zu können.
Dies ist nun bei der Berufswahl von großem Vorteil: Ich kann ein breites Spektrum verschiedener Tätigkeitsfelder anvisieren. So habe ich nach dem Abschluss meines Masters mit einem Praktikum in der Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft in Sachsen begonnen, wo sich auch zeigte, dass ich mit meinem Studienwissen hier gut zurechtkomme. Ich hoffe weiterhin, nach diesem Praktikum in selbiger Gesellschaft im Fachbereich Gewässerökologie die Bestimmung von Phytoplankton im Rahmen der Durchführung der Wasserrahmrichtlinie übernehmen zu können.
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Christina Jeschke (M.Sc. Biogeowissenschaften)
Auf den Studiengang Biogeowissenschaften bin ich durch meine Tätigkeit als Hiwi am „Jena-Experiment" aufmerksam geworden. Dort konnte ich sowohl an der Feldarbeit als auch an der wissenschaftlichen Auswertung der Ergebnisse teilnehmen. Danach habe ich mich über naturwissenschaftliche Studiengänge informiert die eine praktische Anwendung integrieren und später vielfältige Berufsfelder bieten. Der Bachelor- und Mastergang der Biogeowissenschaften in Jena gibt dazu eine sehr strukturierte Möglichkeit vor. Jena ist nicht nur multikulturelles Zentrum sondern ebenfalls ein traditioneller und aktueller Industrie- und Wissenschaftsstandort (meiner Region der Wahl), deshalb habe ich mich dort für ein Studium entschieden.
Durch die Integration und Interaktion verschiedener Naturwissenschaften wird im Studium ein breites Wissensspektrum vermittelt. Chancen sich in einzelnen Themengebieten fortzubilden bzw. zu spezialisieren und persönliche berufliche Fertigkeiten zu erlernen sollten durch Hausarbeiten, Praktika und Hiwistellen oder andere kleine Aushilfsarbeiten genutzt werden. So kann auch der Übergang von der Hochschule zum Beruf gemeistert werden.
Nach dem Studium habe ich mich für vertiefende wissenschaftliche Forschung in der Isotopengeochemie, mit praktischer Anwendung bei der Sanierung von bergbaulichen Altlasten, entschieden. Aktuell arbeite ich in einem Ingenieurbüro (BIGUS GmbH Weimar) im Bereich der Umwelttechnik. Schwerpunkt ist dort die umweltrechtliche Bewertung, Altlastenstandorte, Begleitung von Arbeiten in kontaminierten Bereichen wie z.B. die Vorgabe von Arbeits- und Sicherheitsplänen.
Nach dem Studium ist nicht nur die fachliche Qualifikation entscheidend ebenso spielt das persönliche Interesse eines Bewerbers, dessen Motivation und Engagement eine wichtige Rolle um den Job seiner Wahl zu bekommen.
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Sina Bold (B.Sc. Biogeowissenschaften, M.Sc. Biological Oceanography)
Nach meinem Bachelor der Biogeowissenschaften an der FSU Jena und der University of Eastern Finland Joensuu, habe ich einen internationalen Master in "Biological OceanographyExterner Link" am GEOMAR, Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel in Kooperation mit der Christian-Albrechts Universität zu Kiel absolviert. Dabei bin ich den Biogeowissenschaften bzw. der Biogeochemie treu geblieben. Ich hatte u.a. die Möglichkeit an einer fünfwöchigen Schiffsexpedition mit der Polarstern in die Framstraße teilzunehmen, die den Übergangvom atlantischen in den arktischen Ozean darstellt. Dort war ich Teil einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Planktonökologie und Biogeochemie in dem wandelnden arktischen Ozean beschäftigt.
Desweiteren habe ich als studentische Hilfskraft in der Arbeitsgruppe "Marine GeobiologieExterner Link" am GEOMAR gearbeitet. Dort habe ich auch meine Masterarbeit mit dem Titel "Sulfate Reduction and Nitrogen Fixation in Oil-Contaminated Marine Sediments" verfasst.
Zur Zeit studiere ich "Science CommunicationExterner Link" an der Dublin City University, Irland. Diesen zweiten Masterstudiengang werde ich voraussichtlich im Herbst 2015 abschließen.
Du bist Absolvent der Biogeowissenschaften und bist bereit, über deine Erfahrungen bei der Berufswahl zu berichten? Dann melde dich bei dirk.merten@uni-jena.de.