Das Studium vermittelt theoretische und praktische Kenntnisse
in Chemie, Mathematik und Physik,
in den grundlegenden geowissenschaftlichen Teildisziplinen, insbesondere Geologie, Geophysik und Mineralogie sowie
in geowissenschaftlichen Arbeitsmethoden im Labor und Gelände.
Der Studienablauf ist dabei sehr flexibel, denn es gibt eine große Auswahl an Wahlpflichtmodulen. Diese ermöglichen Ihnen, sich entweder fächerübergreifend ausbilden zu lassen oder sich auf einen geowissenschaftlichen Teilbereich Geologie, Geophysik oder Mineralogie zu konzentrieren.
Geologie Bachelor of Arts - Ergänzungsfach im Mehrfach-Bachelor
Das Studium vermittelt Ihnen einen Überblick über relevante Disziplinen der Geowissenschaften, insbesondere der Geologie. Sie erwerben das erforderliche Grundlagenwissen, um Verknüpfungen von geowissenschaftlichen mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen herstellen zu können, wie zum Beispiel bei Fragen der Versorgung mit Trinkwasser und Energierohstoffen, bei Bergbaufolgeschäden und Georisiken (Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, kurzfristige Klimaänderungen).
Das Masterstudium Geowissenschaften M.Sc. vermittelt ein ganzheitliches Verständnis des Systems Erde. Gleichzeitig ist es möglich, sich auf eine der drei Studienrichtungen Geophysik, Geologie oder Mineralogie zu spezialisieren.
Das Studium ist in vier Bereiche unterteilt: Pflichtbereich "Geowissenschaftliche Praxis", Wahlpflichtbereich "Geowissenschaftliche Spezialisierung", Interdisziplinärer Wahlpflichtbereich und die Masterarbeit. Vorlesungen und Seminare werden durch zahlreiche praxisorientierte Veranstaltungen wie Labor- und Geländepraktika ergänzt.
Der Studiengang wurde überarbeitet. Start des reformierten Studiengangs war im Wintersemester 2021/22. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:
Die Studienrichtung (Geologie, Mineralogie, Geophysik) müssen Studierende nicht bereits am Anfang, sondern erst am Ende des Studiums festlegen.
Im ersten Studienjahr gibt es zwei gemeinsame Lehrveranstaltungen, in der alle Studierenden die wichtigsten geowissenschaftlichen Methoden kennenlernen – und zwar aus allen drei Studienrichtungen.
Es gibt ein neues, freies Modul, in dem man aus dem gesamten Angebot der Universität wählen kann. Damit ist es möglich, sich wichtige überfachliche Zusatzqualifikationen anzueignen, zum Beispiel im Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Sprachen.
Umwelt- und Georessourcenmanagement Master of Science
Im Zentrum des Studiums stehen Fragen des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung aus naturwissenschaftlicher und ingenieurtechnischer Perspektive. Die Besonderheit ist die enge Kooperation mit der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH): Die Studierenden sind an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) als Haupthörer und an der EAH über den gesamten Studienverlauf als Nebenhörer immatrikuliert. Dadurch wird der starke Praxisbezug der EAH mit der hohen Forschungskompetenz der FSU verzahnt.
Der Studiengang richtet sich an Bachelorabsolventinnen und -absolventen aus den Bereichen des Bergbaus, des technischen Umweltschutzes und der Geowissenschaften.
Geländetage und Exkursionen ins In- und Ausland gehören fest zum Studienplan im Fach Geowissenschaften.
Foto: Christoph Worsch
Was sind Geowissenschaften und was lernt man während des Studiums?
Die Erde naturwissenschaftlich erforschen
Ob bei der Erkundung und Gewinnung von Rohstoffen, der Untersuchung von Klima- und Umweltveränderungen oder bei der Einschätzung und Verringerung von Georisiken: In vielen gesellschaftlichen Bereichen werden geowissenschaftliche Kenntnisse benötigt. Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler erforschen naturwissenschaftlich das System Erde und beschäftigen sich mit sämtlichen geowissenschaftlich relevanten chemischen, physikalischen und biologischen Prozessen auf unserem Planeten.
Die drei Teilgebiete in Jena: Geologie, Mineralogie, Geophysik
Geowissenschaften ist ein Sammelbegriff für mehrere Disziplinen, wobei das Studium in Jena die drei Teilgebiete Geologie, Mineralogie und Geophysik verbindet. Neben den drei Teilgebieten gehören auch Chemie, Mathematik und Physik zum Studienplan. Hinzu kommen verschiedene Arbeitsmethodenin Labor, Gelände und am Computer.
Die drei Teilgebiete im Detail:
Die Geologie beschäftigt sich mit der Entstehung, der Entwicklung und dem Aufbau der Erde. Dabei geht es um die Kräfte und Prozesse, die zur Bildung und Deformation von Gesteinen führen, um die Eigenschaften der verschiedenen Gesteinsarten und um die Wechselwirkungen zwischen Grundwasser und Gesteinen.
Die Mineralogie ist die Materialwissenschaft in den Geowissenschaften. Sie untersucht die Entstehung und Zusammensetzung von Mineralen. Das Wissen von Mineraloginnen und Mineralogen ist unter anderem gefragt, um neue Bau- und Werkstoffe für die Industrie zu entwickeln.
Erdbeben, Vulkanausbrüche, das Magnetfeld der Erde: Das sind Phänomene, mit denen sich Geophysikerinnen und Geophysiker beschäftigen. Mithilfe physikalischer Methoden erforschen sie die Dynamik des Erdinneren und die Wechselwirkung zwischen fester Erde, Ozeanen und Atmosphäre.
Geowissenschaften studieren in Jena: Die Besonderheiten
Vielfältiges Angebot an Wahlfächern
Das Studium der Geowissenschaften in Jena vermittelt wesentliche Grundlagen in den Naturwissenschaften - insbesondere Mathematik, Chemie und Physik - sowie in den geowissenschaftlichen Teildisziplinen Geologie, Mineralogie und Geophysik. Gleichzeitig gibt es bereits ab dem ersten Studienjahr des Bachelorstudiengangs ein vielfältiges Angebot an Wahlfächern: Zur Wahl stehen Aufbaumodule aus den naturwissenschaftlichen Grundlagenfächern sowie aus geowissenschaftlichen Gebieten. Damit können Sie je nach Interessenlage individuelle Schwerpunkte setzen.
Viele Exkursionen und Geländepraktika
Das Studium beinhaltet zudem viele praxisnahe Lehrveranstaltungen, darunter Exkursionen sowie Gelände- und Laborpraktika. Die Exkursionen und Geländetage finden im In- und Ausland statt. Auch in Jena und Umgebung finden sich zahlreiche geowissenschaftlich interessante Ziele.
Enge Kooperationen mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen
Sie können bereits frühzeitig im Studium an aktuellen und angewandten Forschungsprojekten mitarbeiten. Möglich ist das durch die engen Kooperationen mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Zum Institut für Geowissenschaften gehören zudem das Geodynamische Observatorium Moxa, das Thüringische Seismische Netz und die Mineralogische Sammlung.
Zulassunsgfrei
Geowissenschaften studieren ist an der Universität Jena ohne NC möglich: Beide Bachelorstudiengänge - Geowissenschaften B.Sc. sowie Geologie B.A. als Ergänzungsfach - sind zulassungsfrei. Für die Zulassung zum Masterstudiengang ist ein Bachelor-Abschluss im Bereich Geowissenschaften oder verwandter Disziplinen notwendig.
Doktorandin Madeline Richter über ihre Forschung im Bereich Strukturgeologie
Screenshot: Claudia Hilbert
Was kommt nach dem Studium?
Berufsaussichten
Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler zeichnen sich durch breite naturwissenschaftliche Kenntnisse und Fertigkeiten aus. Sie sind daher in verschiedensten Branchen gefragte Experten - sowohl in Unternehmen der freien Wirtschaft als auch in der öffentlichen Verwaltung.
Mögliche Arbeitgeber und Branchen sind zum Beispiel:
Energie- und Rohstoffversorgung
Wasserwirtschaft
Umwelt- und Naturschutz
Versicherungen
Hoch- und Tiefbau
Ingenieur- und Vermessungsbüros
Umweltbildung, Geoparks, Museen
Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Mögliche Tätigkeiten sind unter anderem:
beim Bau von Brücken, Tunneln oder anderen großen Bauwerken mithilfe geophysikalischer und geodynamischer Messungen Baugrunduntersuchungen durchführen
Landschaftsschutz- und Wasserschutzgebiete mithilfe digitaler Karten und Geoinformationssysteme planen und managen
Lagerstätten mit seismischen Messungen, Bohrlochvermessungen oder Drohnen aufspüren und bewerten
die Gefahr von Hangrutschungen oder anderen Georisiken einschätzen und Maßnahmen planen
Wälder, Gewässer und Böden hinsichtlich Schäden und Verschmutzung überwachen und Umweltgutachten anfertigen
Grundwasservorräte für die Trinkwasserversorgung erkunden und Pläne für eine nachhaltige Nutzung erarbeiten
innovative Materialien für die Bau- und Werkstoffindustrie entwickeln
Nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher GeowissenschaftlerExterner Link sind die meisten Geowissenschaftler in angewandten Bereichen in Industrie und Wirtschaft, Ingenieurbüros oder freiberuflich tätig. Etwa 15 Prozent arbeiten in Ämtern und Behörden, etwa 10 Prozent im Bereich Wissenschaft und Lehre und etwa ein Viertel in fachnahen und fachfernen Bereichen.
Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind für Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler generell gut. Im Bereich der Geographie-, Geologie- und Umweltschutzberufe lag die Arbeitslosenquote 2023 bei 4,2 Prozent (Quelle: Bundesagentur für ArbeitExterner Link). Die Arbeitsmarktsituation hängt dabei jedoch stark von der Branche und der Tätigkeit ab.
In den Absolventenporträts können Sie mehr über die beruflichen Erfahrungen einiger unserer ehemaligen Studierenden erfahren:
Die meisten Bachelor-AbsolventInnen entscheiden sich für ein weiterführendes Masterstudium. Die Universität Jena bietet Ihnen mehrere Masterstudiengänge im Bereich Geowissenschaften mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten.
Wenn Sie sich für eine Promotion im Fach Geowissenschaften interessieren, bietet die Universität Jena ebenfalls sehr gute Möglichkeiten.
Die Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät ist eine der forschungsstärksten Fakultäten der Universität und im Rahmen der zahlreichen Drittmittelprojekte gibt es regelmäßig offene Promotionsstellen. Zudem ist die Fakultät an mehreren strukturierten Doktorandenprogrammen beteiligt.
Für Studierende, die sich schon frühzeitig für eine wissenschaftliche Karriere interessieren, gibt es ein spezielles Förderprogramm für forschungsorientierte Studierende.
Besuch der Mineralogischen Sammlung
Bei einem Besuch der Mineralogischen Sammlung können Sie in die Welt der Gesteine und Minerale eintauchen. Es gibt eine Dauer- und regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen sowie auf Anfrage Workshops und Führungen.
Bild: Christoph Worsch; Universität Jena
Studieninfotag
Beim Studieninfotag der Universität Jena können Sie Studierende und Lehrende kennenlernen. Auf dem Programm stehen Infostände, Vorträge, Campusführungen und einiges mehr. Der Tag findet immer im Mai eines Jahres statt.
Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
Schnupperstudium
Von "Hydrogeologie" bis "Bodenkunde": Immer in der Vorlesungszeit können Sie ausgewählte Vorlesungen besuchen und so in den Studienalltag hineinschnuppern.
Foto: Montessorischule Jena
Rent-a-Prof(i)
Schulklassen können sich Professorinnen und Professoren für einen Vortrag in der Schule "mieten". Zur Wahl stehen Vorträge zu den Themen Erde, Rohstoffe, Energie, Klima und Umwelt. Das Angebot richtet sich an Schulklassen der Oberstufe.
Foto: Claudia Hilbert/Universität Jena
Öffentliche Samstagsvorlesungen
Die allgemeinverständlichen Vorträge finden immer im Wintersemester statt. Sie sind ideal, um unsere Wissenschaftler/innen hautnah kennenzulernen und Einblick in aktuelle Forschungsthemen zu erhalten!
Einblick in die Forschung von Jenaer Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftlern