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Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
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Auf den ersten Blick scheinen Welten zu liegen zwischen den durchscheinenden Phiolen der Antike und den leuchtend farbigen Glasmalereien des Jenaer Künstlers Fritz Körner, dem funkelnden Kristallpokal der Zeit um 1700 und der schlichten Teekanne von Wilhelm Wagenfeld. Alle diese Artefakte wurden jedoch aus Glas gefertigt, einem Material, das aus der Verschmelzung einfachster Materialien wie Quarzsand und Holzasche gewonnen wird und dessen ästhetische Wandelbarkeit und Anpassungsfähigkeit an verschiedenste Zwecke fast unendlich scheinen. Die besondere Wirkung von Glasobjekten resultiert aus der jeweils einzigartigen Symbiose von Transparenz und Licht. Diese verleiht auch Nutzgefäßen eine immaterielle Anmutung. All dies zeigt die neue Ausstellung „Glanz, Licht, Arbeit, Symbol. Eine kleine Kulturgeschichte des Glases“ in der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Eröffnet wird sie am Freitag (27.09.) um 19.00 Uhr im Ausstellungskabinett (Raum 0.25) im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1). Danach ist sie bis zum 8. November montags bis freitags von 11 bis 16 Uhr zu sehen.
Glas von der Antike bis in die Moderne
In insgesamt sechs Sektionen bietet die Ausstellung einen kunst- und kulturhistorischen Streifzug durch die Geschichte des Glases von der Antike bis in die Moderne. Das funktional-technische Potenzial und die teils weit zurückreichenden Herstellungstraditionen von Glas werden ebenso thematisiert wie die sich wandelnden Ansprüche an das Material im Hinblick auf Nutzbarkeit und Ästhetik. Ein besonderer Fokus der Schau liegt auf der Entwicklung der Glasindustrie in Jena, deren Begründer Otto Schott von Anbeginn an aufs Engste mit Carl Zeiss als dem Vater der feinmechanischen optischen Industrie zusammenarbeitete – eine wegweisende Kooperation, die die Geschichte der Stadt und ihrer Universität bis heute prägt. Bedeutende Künstler des Bauhauses in Weimar wie Wilhelm Wagenfeld und László Moholy-Nagy gaben den Produkten der Firma Schott ihre ikonische Gestalt. „Eine der Geburtsstätten modernen Industriedesigns liegt daher in Jena“, sagt Prof. Dr. Juliane von Fircks von der Universität Jena. Die Kunsthistorikerin hat die Präsentation gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Dr. Maria Deiters von der TU Berlin und Studierenden verwirklicht. Möglich wurde die große Bandbreite der Objekte in der Ausstellung durch Leihgaben aus den Sammlungen der Jenaer Universität, dem Schott-Archiv, dem Museum Baruther Glashütte mit der Sammlung von Uta Stockmann, dem Deutschen Optischen Museum (D.O.M.) und einer Reihe weiterer privater Leihgaben.
Ausstellung als Teil einer großen Tagung
Die Ausstellung wird im Rahmen des VII. Forums Kunst des Mittelalters gezeigt, das vom 25. bis 28. September 2024 in Jena stattfindet. Veranstaltet vom Seminar für Kunstgeschichte und Filmwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität (Juliane von Fircks, Svea Janzen) gemeinsam mit dem Deutschen Verein für Kunstwissenschaft e. V. steht die Tagung unter dem Thema „Licht: Kunst, Metaphysik und Naturwissenschaft im Mittelalter“.
Fürstengraben 18
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link